Können Sie uns kurz in eigenen Worten Ihren Werdegang schildern, damit unsere Leser einen ersten Überblick bekommen?
Ich bin seit 25 Jahren bei der LGT tätig und habe meine Karriere im Jahr 2000 im Trading/Treasury der LGT Bank begonnen. Parallel zu meinem Bachelorstudium in Betriebswirtschaftslehre und meinem späteren MBA-Studium in Finanzwissenschaften arbeitete ich im Trading/Treasury und auch regelmässig in der Abendschicht. Diese war nicht sehr populär, doch für mich passte es ideal: Tagsüber studierte ich an der Universität und abends bis in die späten Stunden um 22 Uhr konnte ich arbeiten. Zusätzlich habe ich oft während der Ferienzeit und an Feiertagen gearbeitet und konnte wichtige Berufserfahrung mit unterschiedlichen Finanzinstrumenten und Wertschriften, inklusive Futures und Optionen, sammeln.
Im September 2004 wechselte ich zu LGT Capital Partners, dem Asset-Manager der Gruppe. Die LGT lässt sich grob in zwei Einheiten gliedern: LGT Private Banking mit ca. 6‘000 Mitarbeitenden und LGT Capital Partners mit über 850 Mitarbeitenden weltweit. Letztere konzentrieren sich vor allem auf Alternative Investments, das heisst Private Markets, Multi-Alternatives und diversifizierende Strategien wie Hedgefonds und Insurance-Linked Strategies, sowie nachhaltige- und Impact-Strategien. Es war damals eher ein Zufall, dass ich dort gelandet bin – allerdings hatte ich schon im Studium ein starkes Interesse an Hedgefonds entwickelt.
Zu Beginn startete ich als Hedgefonds-Analyst mit Fokus auf CTA/Managed Futures, Global Macro und Commodity Strategien und übernahm im Laufe der Zeit immer mehr Verantwortung, insbesondere im Portfoliomanagement. Heute bin ich Co-Head des Multi-Manager-Investment-Teams mit Fokus auf alle Hedgefonds-Strategien und leite das Team zusammen mit meinem Kollegen, mit dem ich seit über 20 Jahren zusammenarbeite. In diesem Team selektionieren wir die Hedgefonds weltweit. Darüber hinaus bin ich Mitglied der Tactical Group, wo wir taktische Investmententscheidungen für das 20 Milliarden grosse fürstliche Portfolio treffen und bin Mitglied im Liquid Markets ESG-Komitee. Hauptsächlich kümmere ich mich jedoch um das Hedgefonds- und Investment-Management sowie die Leitung unseres Teams.
Dann würde ich noch einmal genauer auf Ihren Lebenslauf eingehen. Sie sind vom professionellen Radsport in die Finanzwelt gewechselt – ein völlig anderes Umfeld. Wie kam es zu dieser Entscheidung?
Das war tatsächlich eine Herausforderung. Ich bin als Schüler mit zwölf Jahren in den Radrennsport eingestiegen und habe mich in verschiedenen Kategorien hochgearbeitet, bis ich einen Profivertrag bei GS-Ericsson/Villiger erhielt. Zwei Jahre war ich dort international aktiv, meine Resultate waren gut, und der Vertrag wurde verlängert. Dennoch wollte ich immer studieren und war damals mit 22 Jahren bereit für den Wechsel.
Der Radrennsport war grossartig, ich bin viel gereist und habe in einem tollen Teamumfeld gelebt, grösstenteils aus dem Koffer. Ähnlich wie heute, denn auch jetzt bin ich beruflich sehr oft international unterwegs und komme auf viele Geschäftsreisen pro Jahr. Leistungssport ist natürlich extrem kompetitiv – es zählt nur, wer als Erstes über die Ziellinie fährt. Im Finanz- und Investmentbereich ist es ähnlich. Unsere Portfolio-Performance wird täglich messerscharf gemessen und es gibt kein Wenn und Aber.
In diesem anspruchsvollen Umfeld muss man auch Rückschläge verkraften. Selbst wenn man alle Analysen minutiös durchführt und die besten Hedgefonds-Manager auswählt, ist Erfolg nie garantiert. Der Markt spielt immer eine zentrale Rolle, und auch Glück gehört dazu. Gleichzeitig ist eine solide Basisarbeit im Investmentprozess unerlässlich – darauf baut alles Weitere auf.
Über die letzten 20 Jahre habe ich viele grosse Hedgefonds-Manager weltweit getroffen, die ebenfalls einen sportlichen Hintergrund haben. Typischerweise sind Hedgefonds-Manager sehr kompetitiv und ehrgeizig – das erinnert durchaus an den Leistungssport. Letztlich habe ich mich trotz des verlängerten Profivertrags für das Studium entschieden. Rückblickend sicher die richtige Wahl, denn der berufliche Lebenszyklus ist deutlich länger und hat einen anderen Schwerpunkt als der eines Profisportlers, der vielleicht Ende 20 oder Mitte 30 seine Karriere beenden muss. So bin ich schliesslich in der Investmentwelt gelandet.
Wenn wir das Thema ein wenig öffnen und uns Hedgefonds anschauen: Sie sind seit Jahrzehnten in dieser Branche unterwegs und haben viel gesehen. Was zeichnet ein Investment in einen Hedgefonds grundsätzlich aus? Welche Ziele und Herangehensweisen gibt es?
Grundsätzlich haben Hedgefonds im Vergleich zu anderen Anlageklassen die grössten Freiheitsgrade, was ihre Investitionsmöglichkeiten angeht. Das hat mich schon im Studium fasziniert. Während andere Bereiche – sei es innerhalb von Private Markets oder Liquid Markets – stärker eingeschränkt sind, können Hedgefonds in sämtlichen Märkten aktiv sein: Aktien, Zinsen, Staats- und Unternehmensanleihen, Währungen und Rohstoffe. Zudem nutzen sie Long- und Short-Positionen, sind mit Kauf- und Verkaufspositionen aktiv, oft unter Einsatz von Derivaten, Optionen, Futures, Forwards und Leverage. Sie haben also ein riesiges Spektrum an Möglichkeiten, das sie für ihre Investmentstrategien einsetzen können.
Nicht alle der weltweit rund 15.000 Hedgefonds decken jedoch das gesamte Spektrum ab. Die Manager sind hochspezialisiert und haben sich auf ein konkretes Segment festgelegt, in dem sie ihren Edge besitzen, um nachhaltig Alpha und absolute Renditen zu erwirtschaften. Wer einmal seine spezifische Handelsstrategie gefunden hat, wechselt diese nicht ständig. Ein Manager, der sich auf europäische Kredit-Investments spezialisiert hat, wird also nicht plötzlich zum Rohstoff-Trader.
Auf unserer Plattform sind aktuell ca. 40 Hedgefonds und wir konzentrieren uns auf 15 relevante Strategien. Ein grosser Teil davon ist systematisch quantitativ und wird mit Computer-Modellen gehandelt. Vor 20 Jahren, als ich ins Hedgefonds-Team kam, war unsere Allokation zu solchen Strategien bei 15%, doch heute machen diese Quant-Hedgefonds bereits 50% unseres Portfolios aus.
Diese Offenheit für Innovation ist ein weiteres zentrales Merkmal von Hedgefonds. Ich bezeichne Hedgefonds daher gerne als den Innovations-Pool im Asset-Management. Sie agieren in einem sehr wettbewerbsintensiven Markt und sind kommerziell orientiert: Sie wollen Geld verdienen, neues Anlagekapital bekommen, grössere Assets handeln und sie möchten die Besten bleiben mit ihren Strategien. Das führt oft zu einer hohen Innovationsbereitschaft: Wenn es irgendwo Chancen gibt, mit einer neuen Strategie Rendite zu generieren, werden Sie diese Strategie schon bald im Hedgefonds-Segment finden.
Für uns ist das sehr spannend – wir analysieren praktisch täglich neue Hedgefonds und sprechen mit ihren Managern über die Portfolios. Die Vielfalt an Strategien, die man in diesem Bereich findet, ist im Asset-Management sonst kaum anzutreffen. Genau das macht Hedgefonds so faszinierend.
Sie haben bereits einige Strategien erwähnt. Können Sie unseren Lesern einen Überblick darüber geben, welche Strategien es im Hedgefonds-Portfolio grundsätzlich gibt und welche davon in Ihrem Haus vertreten sind?
Bei uns gibt es verschiedene Klassifikationsmethoden. Ich selbst habe mich in meiner Masterarbeit auf Clusteranalysen mit Matlab spezialisiert, um bestimmte Gruppen im Hedgefonds-Segment zu identifizieren. In der Literatur findet man unterschiedliche Herangehensweisen, doch wir trennen das Ganze Top-down in diskretionäre (durch Personen gehandelte) Strategien und quantitative, sogenannte systematische Hedgefonds.
Im diskretionären Bereich finden Sie klassische Strategien wie Long/Short Equity. Das sind aktienmarktorientierte Spezialisten, die mit gezielter Einzelaktienauswahl (Single Stock Selection) versuchen, Mehrwert zu generieren, indem sie beispielsweise als globale Stockpicker auftreten oder als regionale Spezialisten, etwa für Europa oder Asien. Daneben gibt es auch Sektorspezialisten – wir haben vier davon im Portfolio mit Fokus auf Financials, Healthcare, Technology und Energy. Insgesamt ist Long/Short Equity weltweit die grösste Hedgefonds-Kategorie, denn rund 60 bis 65 Prozent aller Hedgefonds gehören in diese Gruppe. Wir legen allerdings Wert auf eher marktneutrale Ansätze anstelle hoher Netto-Long-Exposures. Viele davon haben ein hohes Markt-Beta mit einer Netto-Long-Positionierung, was wir jedoch nicht möchten. Wir bevorzugen eine marktneutrale Implementierung, bei der auch Short-Positionen substanziell genutzt werden.
Die zweite grosse Gruppe sind Relative-Value-Strategien, bei denen Manager Long- und Short-Positionen einsetzen, und dies vorwiegend im Kreditsegment.
Als dritte grosse Kategorie gelten Event-Driven-Strategien, also ereignisorientierte Ansätze. Dabei konzentriert man sich auf Spezialsituationen oder bestimmte Markt-Katalysatoren. Hier gibt es auch Manager, die sich auf Merger & Acquisitions fokussieren – die Strategie nennt sich Merger-Arbitrage oder Risk-Arbitrage.
Unter die diskretionären Hedgefonds fallen auch Global Macro Spezialisten, die vorwiegend Futures und Optionen in allen Asset Klassen mit taktischen Trading-Ansätzen handeln.
Bei systematischen Hedgefonds unterscheiden wir grundsätzlich zwischen Managed Futures/CTA Strategien und Aktienmarkt-neutralen- sowie KI-/Machine-Learning-Hedgefonds. Der erste grosse Bereich sind Managed Futures- bzw. CTA-Strategien (Commodity Trading Advisors) – das heisst aber nicht, dass diese nur Rohstoffe handeln, denn CTAs traden in der Regel Futures und Forwards long und short über alle Anlageklassen und Märkte hinweg. Diese Hedgefonds gibt es bereits seit den 1970er- und 1980er-Jahren. Besonders bekannt sind die Trendfolge-Strategien. Daneben gibt es systematische Makro-Strategien und systematische Short-Term-Trading Hedgefonds.
Der zweite Teil umfasst die systematischen Manager, die sich vor allem auf Einzelaktien konzentrieren. Aktienmarkt-neutrale Strategien und KI-/Machine-Learning-Hedgefonds handeln tausende von Positionen mit ihren Computermodellen, insbesondere in den weltweiten Aktienmärkten jedoch zunehmen auch in liquiden Kredit-Positionen sowie Futures und Forwards inklusive der Währungs- und Rohstoff-Märkte. Die KI-/Machine-Learning-Hedgefonds gibt es nicht erst seit Kurzem, sondern schon seit über 10 Jahren. Diese Manager handeln oft Tausende von Positionen – manche haben ein Investment-Universum von über 15.000 Instrumenten weltweit und sind extrem breit diversifiziert.
Wie genau gehen Sie vor, wenn Sie sich auf eine bestimmte Strategie und einen Hedgefonds-Manager festlegen? Können Sie uns Ihren Due-Diligence-Prozess näher beschreiben?
Grundsätzlich ist der Due-Diligence-Prozess sowohl qualitativ als auch quantitativ.
Auf der quantitativen Seite setzen wir alle Software-Tools und Systeme ein, die wir haben, um die gesamten Performance-Kennzahlen und Risiko-Rendite-Statistiken zu evaluieren und zu sehen, wie eine Strategie in unser Portfolio passen würde. Wir suchen immer wieder unkorrelierte, einzigartige Hedgefonds-Strategien, die einen neuen Aspekt ins Portfolio bringen, den wir noch nicht haben. Unser Investment-Team ist global aufgestellt mit Analysten in New York, Hong Kong, London und der Schweiz und die jeweiligen Spezialisten fokussieren sich entweder auf diskretionäre Hedgefonds oder auf quantitative, systematische Strategien.
Bei der qualitativen Analyse geht es darum, mit den Managern zu sprechen, das Portfolio durchzugehen und die Positionen zu analysieren. Wir unterhalten uns mit verschiedenen Leuten im Team – zum Beispiel mit Analysten oder Programmierern bei den quantitativen Strategien – und versuchen, mithilfe eines umfassenden Fragenkatalogs wirklich alles abzudecken, ähnlich wie bei einer Firmenanalyse, aber hier mit Fokus auf das Investmentportfolio des jeweiligen Hedgefonds. Neue Investments werden bei uns im Investmentkomitee vorgestellt, nachdem sie intern bereits intensiv geprüft wurden.
Ein konkretes Beispiel: Es gab im Jahr 2024 einen Spin-out von einem der grössten US-Activist-Hedgefonds, bei dem sich ein Team in London selbstständig gemacht hat. Unsere Analystin in London entdeckte dies früh und war bereits ein Jahr vor Lancierung in Kontakt. Wir führten sowohl quantitative als auch qualitative Analysen durch und trafen das Team mehrmals vor Ort. Wir investierten an ihrem ersten Handelstag, weil wir stark überzeugt von der Strategie waren, und stellten einen vergleichsweise grossen Teil der Assets dieses Hedgefonds.
Je nach Hedgefonds-Strategie – ob diskretionär oder systematisch – fällt die Due Diligence mit unterschiedlichen Schwerpunkten aus. Hauptfokus ist immer auf den Hedgefonds-Managern und ihrem Portfolio. Die weiterführende Due Diligence beinhaltet Besuche vor Ort, Background-Checks und Drittparteien-Prüfungen, bei denen die Karriere und der Werdegang der Manager im Detail geprüft wird. Wir wollen wissen, ob es frühere Firmen gab, die gescheitert sind, und was dort passiert ist. Dann gibt es zusätzlich die Operational Due Diligence durch ein separates Team bei uns, das sämtliche Systeme prüft – Middle-Back-Office und Prozesse, Infrastruktur, Trade-Reconciliation sowie Notfallpläne bei einem eventuellen Stromausfall.
Insgesamt haben wir sehr hohe Anforderungen und zahlreiche Analyse-Kriterien – die Hürden für die Aufnahme eines Hedgefonds auf unsere Plattform und in unsere Portfolios sind hoch.
Gibt es einen ungefähren Zeitrahmen, wie lange dieser Prozess vom ersten Schritt bis zum tatsächlichen Investment normalerweise dauert?
Das ist sehr unterschiedlich. Bei einigen Strategien, etwa im quantitativen Bereich bei CTA- und Managed Futures-Strategien, lohnt es sich oft nicht, ein Start-up-Risiko einzugehen. Diese Manager handeln sehr liquide Kontrakte weltweit und verwalten teils Milliarden an Assets. Man kann sich daher in Ruhe das Live-Trading über längere Zeit ansehen und analysieren, bevor man investiert. Bei anderen Strategien, etwa bei einem Activist-Hedgefonds oder solchen mit stark begrenzter Kapazität, muss man hingegen schnell sein. Sobald ein Fonds stark wächst, kann sich die Rendite verändern, und manche Manager gehen dann in einen Soft- oder Hard-Close-Modus, was bedeutet, dass sie keine Kundengelder mehr annehmen.
In solchen Fällen sichern wir uns unsere Kapazität immer sehr früh über sogenannte Side-Letters, also schriftliche Nebenabreden, wo wir dies vereinbaren. Wenn Sie zum Beispiel einen Hedgefonds mit begrenzter Kapazität haben und früh einsteigen möchten, würde ich sagen: „Wenn wir von LGT Capital Partners investieren, wollen wir mindestens 200 Millionen investieren können, damit das Investment für unsere Portfolios Performance-relevant ist.“ Das würden wir dann in einem Side-Letter festhalten und uns diese Kapazität sichern. Letztlich hängt es also stark von der Strategie und dem Manager ab, ob man genügend Zeit hat oder rasch handeln muss.
Warren Buffett, einer der bekanntesten Investoren unserer Zeit, ist vor einigen Jahren mit der berühmten Wette angetreten, dass der S&P 500 Hedgefonds langfristig schlagen würde – und hat gewonnen. Wie bewerten Sie dieses Ergebnis, und welche Argumente sprechen Ihrer Meinung nach dennoch für Investments in Hedgefonds?
Der S&P 500 ist natürlich ein sehr starker Benchmark. Gerade mit den „Magnificent 7“, befeuert durch Themen wie künstliche Intelligenz, war ein grosser Teil der Performance des Index in den letzten Jahren auf wenige Titel konzentriert. Natürlich hat Warren Buffett einen gewissen Punkt, doch es gibt eine Vielzahl von Hedgefonds-Strategien, die sehr gute Ergebnisse erzielen und den Markt kontinuierlich schlagen. Wir bei Capital Partners sind seit über 25 Jahren in Hedgefonds investiert, und unsere Strategien haben sich bewährt und liefern im Portfolio-Kontext einen sehr wertvollen Beitrag, und dies in Bezug auf Performance und Diversifikation.
Beim S&P 500 hat man eine reine Long-only-Position im Aktienmarkt. Es gibt jedoch zahlreiche andere Asset-Klassen, in denen man aktiv handeln kann. Zudem geht ein Index wie der S&P 500 mit einer ganz anderen Volatilität einher als aktiv gemanagte Hedgefonds-Strategien. Hedgefonds sind für uns im Portfolio besonders attraktiv, weil sie unkorreliert zu den meisten anderen Bereichen – insbesondere zu Aktien-, Kredit- und Anleihemärkten – sein können. Das erhöht die Portfolio-Resilienz, da Hedgefonds über verschiedene Marktzyklen hinweg für Stabilität sorgen, beispielsweise während der globalen Finanzkrise in 2008 oder während Covid-19 im Jahr 2000. Wenn die Märkte stark unter Stress stehen, sehen wir oftmals mehr Volatilität und grössere Verluste bei reinen Aktien-Investments. Mit Hedgefonds streben wir absolute Renditen, sprich positive Performance in jedem Marktumfeld, an.
Warren Buffett hat einen sehr langfristigen Value-Ansatz und kann mit täglicher Volatilität anders umgehen als z.B. ein institutioneller Anleger, der über mehrere Marktzyklen hinweg stabil bleiben will – und das mit weniger Volatilität als der S&P 500. Genau da kommen Hedgefonds ins Spiel, mit attraktiven Sharpe Ratios, guten risikobereinigten Renditen und der Fähigkeit, selbst in schwachen Aktien- und Kreditmärkten positive Ergebnisse zu erzielen – wie im Jahr 2022, als der Krieg in der Ukraine begann, die Inflation stark anstieg und die Zentralbanken die Zinsen massiv erhöhten. In einem solchen Umfeld lieferten Hedgefonds oft deutlich positive Renditebeiträge, während Long-only-Aktien- und Kredit-Investments damals deutlich negativ waren.
Angesichts geopolitischer Unsicherheiten, volatiler Zins- und Inflationsdynamiken und politischer Krisen – etwa in Deutschland – herrscht in Europa eine bedrückende Stimmung. Wie schätzen Sie die aktuelle Marktlage in Europa ein, und welche Entwicklungen beeinflussen Ihrer Meinung nach die Investments von morgen?
Grundsätzlich hat sich nach der globalen Finanzkrise eine längere Phase ergeben, die wir bei uns teilweise als „Great Moderation“ bezeichnet haben. Wir waren in einem Umfeld ultraniedriger Zinsen, teilweise sogar Negativzinsen, besonders in der Schweiz, was sehr untypisch ist. Über lange Zeit haben wir in einigen Regionen keinen klassischen Wirtschaftszyklus mehr gesehen, da immer wieder stark stimuliert wurde. Globale Zentralbanken sind parallel vorgegangen, haben Geld-politisch gelockert, die Zinsen bei null verankert und zusätzlich mit Quantitative Easing stimuliert.
Die Inflation blieb lange aus, bis sie dann im Jahr 2022 schlagartig kam. Zuvor gab es noch den Ausbruch der Pandemie im März 2020, nachdem die Zentralbanken und politischen Entscheidungsträger erneut All-in gegangen sind und die etablierten Trends damals weiter beschleunigten. Als die Inflation dann kam, hat sich das geldpolitische Umfeld drastisch verändert: Zuvor gaben die Zentralbanken den Ton an, doch ab 2022 hat die Inflation den Lead am Markt übernommen und Zentralbanken agieren nun datenabhängig, wieder mit stärkerem Fokus auf Preisstabilität statt auf reine Wachstumsimpulse.
Der Marktdiskurs „Interest Rates Higher for Longer“ ist also durchaus realistisch, zumal es immer noch viel günstiges Geld im Markt gibt. Viele Unternehmen konnten sich frühzeitig zu sehr niedrigen Zinsen refinanzieren, was manche von ihnen jetzt gut absichert, während andere, die sich noch nicht finanziert haben oder refinanzieren müssen, nun mit höheren Kapitalkosten auskommen müssen. Das führt zu attraktiver Dispersion im Aktien- und Kreditmarkt und Hegefonds können durch die Selektion von Einzelaktien und Kreditpositionen Alpha generieren. Zudem gibt es Divergenzen in der Zentralbank-Politik, da jede Zentralbank sich nun auf ihre lokale Inflation fokussiert und dadurch die Geldpolitik z.B. in den USA im Vergleich zu Europa oder auch Japan sehr unterschiedlich ausfällt. Die dadurch entstehenden Zinsdifferenzen führen zu attraktiven Opportunitäten für Hedgefonds im Handel von Währungen (Stichwort Carry Trades), Zins-Kontrakten und Staatsanleihen. Wir haben nicht mehr wie früher eine globale Parallelpolitik bei null Zinsen, sondern starke Unterschiede. Seit 2022 und mit der Pandemie zeigen sich mehr makroökonomische Spannungen, verschiedene Dynamiken wirken gleichzeitig statt nur in eine Richtung. Dazu kommen geopolitische Risiken und die Entwicklungen in der politischen Landschaft, wie zum Beispiel die Wiederwahl von Donald Trump oder Verschiebungen in Europa.
Gibt es also momentan diese Divergenzen, die Hedgefonds ausnutzen können?
Ja, definitiv. Das Marktumfeld hat sich über die letzten Jahre normalisiert – wir haben wieder Zinsen und Inflation und dadurch Divergenzen am Markt. Ich habe das ein bisschen ausführlich hergeleitet, aber letztlich sind genau diese makroökonomischen Spannungen und regionalen Unterschiede der Grund dafür, dass wir in den letzten fünf Jahren unsere Hedgefonds-Allokation kontinuierlich erhöht haben. Zum einen ist die Performance überzeugend, zum anderen ist das Marktumfeld sehr attraktiv, weil es so vielfältig ist.
Es gibt für Stockpicker in unterschiedlichen Sektoren zahlreiche Chancen mit Long- und Short-Positionen durch Divergenzen und für globale Stockpicker Dispersion zwischen verschiedenen geografischen Regionen. Das Kreditsegment bietet Möglichkeiten für aktive Kredit-Hedgefonds. Bei der neuen US-Administration gibt es etwas mehr Klarheit, ob M&A-Deals durchgehen, und wir sehen auch ein grosses Spektrum an Chancen für Merger Arbitrage Strategien. Auch für Global Macro Hedgefonds entstehen durch das normalisierte Marktumfeld zahlreiche Investmentmöglichkeiten.
Hinzu kommt, dass es im Bereich der systematischen Strategien immer mehr neue Investmenttechnologien gibt – zum Beispiel KI-Anwendungen oder adaptives maschinelles Lernen. Bei uns im Team haben wir bereits 2013 mit den ersten KI-Hedgefonds-Investments begonnen. Bei diesen Hedgefonds kommen ständig neue Datensätze hinzu – hier geht es um Daten ausserhalb der traditionellen Finanzquellen wie beispielsweise Social Media, News, Konsumverhalten, Kreditkartendaten, Geolocation oder Satellitenbilder. Das sogenannte Big Data, die massive Vielfalt and klassischen- und nicht-traditionellen Daten, wird von quantitativen Hedgefonds für den aktiven Handel sehr stark genutzt.
Neben dem attraktiven Marktumfeld sind es also auch diese neuen Technologien, die zu sehr interessanten und unkorrelierten Renditen führen können. All das macht uns für das Hedgefonds-Segment sehr zuversichtlich. Wir sehen entsprechend viele Neugründungen und Hedgefonds-Lancierungen im Markt. Im fürstlichen Portfolio haben wir unsere Hedgefonds-Allokation nicht nur gehalten, sondern über die letzten Jahre um ganze 5% auf nun insgesamt 18% erhöht und weiter ausgebaut.
Sie haben Big Data erwähnt. Wie beeinflussen KI und automatisierte Datenanalyse die heutigen Anlagestrategien, und wie werden sie die Zukunft der Branche prägen?
KI-/Machine-Learning-Hedgefonds sind auf dem Vormarsch und liefern sehr starke risikoadjustierte Performance. Doch die zahlreichen Strategien von traditionellen Quant-Hedgefonds bleiben für uns ebenfalls sehr wichtig. Diese traditionellen quantitativen Strategien basieren auf einer klaren Investmentlogik oder -Methodik – beispielsweise preisorientiert oder makroökonomisch – die zu Handelssignalen führt. Bei den neueren KI-Strategien existiert hingegen anfangs keine feste Trading-Logik. Stattdessen verarbeitet ein Machine-Learning-Algorithmus jeden Tag grosse Datenmengen, um mehrdimensionale, subtile Marktmuster zu erkennen, die das menschliche Gehirn kaum noch erfassen könnte.
Die Manager in diesem Bereich streben in der Regel eine maximale Diversifikation an – oft mit Tausenden Positionen in Aktien, Kreditinstrumenten, Währungen oder Rohstoffen. Sie reduzieren damit das Risiko, dass sich einzelne, eventuell kurzlebige Muster zu stark auf die Performance auswirken. Bei grösseren, schon etablierten systematischen KI-Hedgefonds ist das sehr beeindruckend. Wenn Sie vor Ort sind, scheint es, als würden Sie ein Technologieunternehmen betreten, mit hunderten von Mitarbeitenden, Programmieren oder sogenannten Data Scientists mit massiver Infrastruktur und Computer-Server-Räumen.
Natürlich gibt es aktuell auch viele Neugründungen im KI-Hedgefonds-Segment, von denen manche sehr schnell wieder vom Markt verschwinden. Es ist ein wenig der „Wilde Westen“ aktuell, weil viele Hedgefonds heute in ihren Unterlagen das Schlagwort „KI“ führen und somit viel „schnelles Geld“ anziehen. Wirklich konsequent auf KI/Machine Learning basieren aber nur wenige etablierte Hedgefonds. KI und Big Data sind zudem sehr kostspielig. Es braucht Kapital und Grösse, um entsprechende Technologien und Rechenkapazitäten zu unterhalten.
Das bedeutet jedoch nicht, dass kleinere Start-ups keine Chance hätten. Sie fangen häufig im kleineren Rahmen an, konzentrieren sich etwa nur auf US-Large-Cap-Aktien anstelle eines globalen Mandats, und wachsen dann mit der Zeit. Die Besten von ihnen entwickeln sich zu grösseren Firmen mit hunderten Mitarbeitenden und tiefen Data-Science-Teams. Wir investieren in beide Richtungen – sowohl in vielversprechende kleinere Start-ups als auch in bereits etablierte Grössen. Bei einigen grossen Hedgefonds, die wir früh erkannt und unterstützt haben, können wir heute noch investieren, während sie für neue Investoren bereits geschlossen sind.
Während KI und maschinelles Lernen für viele Länder vorrangig sind, scheint das Thema ESG in einigen Regionen in den Hintergrund zu treten, insbesondere unter der aktuellen US-Regierung. Als Mitglied des ESG-Komitees: Wie bewerten Sie die aktuelle Situation, und welche Auswirkungen erwarten Sie in den nächsten vier Jahren unter Präsident Trump für die Branche?
Unser Unternehmen legt einen starken Fokus auf nachhaltige Investitionen (Sustainable Investments) und ESG-Kriterien. Unsere externen Investments und auch Hedgefonds-Manager werden von uns diesbezüglich geprüft. Diese Themen sind nicht nur aus unternehmerischer Perspektive von grosser Bedeutung, sondern zunehmend auch aus regulatorischer Sicht für institutionelle Investoren, die sich diesen Anforderungen heute kaum noch entziehen können. In der Vergangenheit war die Akzeptanz von ESG-Themen allerdings nicht überall einheitlich gegeben. Und auch heute noch gibt es regionale Unterschiede bei den Prioritäten zu ESG und Nachhaltigkeit.
Die Welt hat insgesamt nur begrenzte Ressourcen zur Verfügung und dies betrifft nicht nur den Energiesektor, sondern auch Basis- und Industrie Metalle, Wasser und landwirtschaftliche Erzeugnisse. Regulatorische Anforderungen variieren zwar je nach Region, dennoch ist davon auszugehen, dass Nachhaltigkeitskriterien, die Reduktion von Treibhausgasemissionen und der Klimaschutz langfristig an Bedeutung gewinnen werden. Viele Asset-Manager und Finanzinvestoren tragen bereits aktiv dazu bei, da Kapital einen erheblichen Einfluss auf wirtschaftliche Entwicklungen haben und nachhaltige Trends gezielt vorantreiben können.
Für LGT Capital Partners ist ESG ein zentraler Bestandteil der Investmentstrategie. Dies zeigt sich nicht nur in der Auswahl unserer Investments, sondern auch in unserem Engagement gegenüber den Hedgefonds, in die wir investieren. In vielen Fällen konnten wir Hedgefonds davon überzeugen, ein eigenes ESG-Team zu etablieren und verbindliche Nachhaltigkeitsrichtlinien einzuführen. Darüber hinaus haben wir eine Exclusion-List, auf der bestimmte Unternehmen ausgeschlossen werden, die nicht unseren ESG-Kriterien entsprechen. Diese Liste wird in vielen Fällen auch von den Hedgefonds übernommen, sodass entsprechende Aktien oder Unternehmen bewusst nicht gehandelt werden. Das Monitoring und die Einhaltung dieser Richtlinien haben für uns höchste Priorität, und wir setzen uns aktiv dafür ein, dass ESG-Kriterien nicht nur in Europa, sondern auch in anderen Märkten eine grössere Rolle spielen. Wir sind überzeugt, dass dieser Trend weitergehen wird, wenngleich sich mit der neuen US-Administration möglicherweise eine Verlangsamung der ESG-Entwicklung abzeichnet.
In Ihrer Rolle als Partner bei LGT Capital Partners und Co-Head des Multi-Manager Investment-Teams: Was verstehen Sie unter gutem Leadership, und welche Prinzipien sind Ihnen dabei besonders wichtig?
Ein zentraler Aspekt von Leadership ist für mich das Prinzip des Leading by Example – mit gutem Beispiel voranzugehen und die eigenen Erwartungen an das Team auch selbst zu erfüllen. Ich erwarte von Team-Leadern, dass sie selbst am härtesten im Team arbeiten und Leistung erbringen – das sollte der Standard sein. Gerade in der Investmentbranche, die wettbewerbsintensiv ist und durch Zahlen messbar bleibt, ist ein hoher Leistungsanspruch essenziell. Erfolgreiche Führung bedeutet, täglich die Extrameile zu gehen, Rückschläge zu akzeptieren und ziel- sowie performanceorientiert zu arbeiten.
Ein zentraler Aspekt guter Führung ist es, junge Talente aufzubauen. Wir haben seit letztem Jahr einen Junior-Analysten im Team, den wir Schritt für Schritt in die Praxis einführen – sei es auf Geschäftsreisen, in Meetings oder im Austausch mit Hedgefonds-Managern. So lernt er die Märkte direkt kennen und sammelt Erfahrung. Führung bedeutet für mich, nahe am Team zu sein: fordernd, fair, kollegial, ambitioniert und lösungsorientiert. Es ist entscheidend, klare Ziele zu setzen, damit jeder weiss, in welche Richtung es geht.
In unseren globalen Teams arbeiten Kolleginnen und Kollegen aus verschiedenen Kulturkreisen zusammen – von Asien bis in die USA. Diese Diversität ist eine Stärke, bringt aber auch Herausforderungen mit sich. Die Zusammenarbeit mit Teams vor Ort am Hauptsitz ist oft einfacher als die mit entfernten Standorten wie Hongkong, London oder New York. Digitale Kommunikationstools wie MS Teams haben hier einen wichtigen Beitrag geleistet, besonders seit der Pandemie. Egal, ob jemand im Büro oder remote arbeitet – alle sind nun mit solchen Technologien nah am Geschehen. So lassen sich Herausforderungen frühzeitig erkennen und gezielt angehen.
Für mich ist es essenziell, stets motiviert, optimistisch und mit harter, ehrlicher Arbeit voranzugehen. Diese Haltung überträgt sich auf das Team und prägt die Dynamik nachhaltig.
Neben der reinen Rendite: Welche weiteren Faktoren oder Kennzahlen berücksichtigen Sie intern, um Erfolg zu bewerten?
Neben der reinen Renditebewertung spielen eine Vielzahl weiterer Faktoren eine entscheidende Rolle bei der internen Erfolgsmessung. Ein wesentlicher Aspekt ist dabei die Qualität der Investmententscheidungen, insbesondere die Fähigkeit der Analysten und Portfoliomanager, die besten Hedgefonds gemäss ihrem jeweiligen Mandat und ihrer Spezialisierung zu identifizieren. Gleichzeitig ist die kontinuierliche Überwachung und Betreuung der getätigten Investments erfolgsentscheidend. Es geht nicht nur darum, eine Strategie erfolgreich aufzusetzen, sondern auch sicherzustellen, dass das Portfolio laufend an die jeweiligen Marktgegebenheiten angepasst wird. Dazu gehört der enge Kontakt mit den jeweiligen Hedgefonds-Managern und eine sehr aktive Marktbeobachtung, um mögliche Überraschungen frühzeitig zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren.
Über die reine Performance hinaus werden zudem qualitative Faktoren berücksichtigt. Ein zentraler Aspekt ist die Teamdynamik: Wie gut arbeiten die einzelnen Investment Professionals im Team zusammen? Unterstützen sie aktiv ihre Kollegen, insbesondere jüngere Teammitglieder oder Personen mit weniger Erfahrung? Unsere Teams sind bewusst divers aufgestellt, mit komplementären Werdegängen und unterschiedlichem Know-how, wodurch die Zusammenarbeit eine zentrale Rolle für den Erfolg spielt. In unseren Jahresgesprächen messen wir daher nicht nur die individuellen Leistungskennzahlen, sondern analysieren auch, wie stark sich eine Person in das Team einbringt und zur gemeinsamen Erfolgs-Entwicklung beiträgt.
Darüber hinaus legen wir grossen Wert darauf, dass unsere Mitarbeitenden über ihr eigenes Aufgabenfeld hinausdenken. Es geht nicht nur um das konsequente Abarbeiten von Verantwortlichkeiten wie Manager-Selektion, Portfoliomanagement, Kundenbetreuung oder Präsentationen, sondern auch darum, innovative Ideen einzubringen. Wer sich durch “Thinking Outside the Box” und “Going the Extra Mile” auszeichnet, wer aktiv neue Strategien vorschlägt oder Opportunitäten erkennt, trägt wesentlich zur Weiterentwicklung unseres Investmentansatzes bei.
Ein weiterer wichtiger Erfolgsfaktor ist die Innovationskraft innerhalb des Teams. Wir evaluieren fortlaufend, ob neue Strategien aufgenommen oder alternative Wege eingeschlagen werden sollten. Dabei spielt nicht nur die Optimierung bestehender Prozesse eine Rolle, sondern auch die Fähigkeit, über das Tagesgeschäft hinauszudenken und langfristige Perspektiven zu entwickeln. Letztlich geht es darum, als Unternehmen kontinuierlich zu wachsen, uns an veränderte Marktbedingungen anzupassen und durch eine vorausschauende Investmentstrategie nachhaltig erfolgreich zu bleiben.
Welche Empfehlungen würden Sie Studierenden geben, die sich eine Zukunft im Hedgefonds-Sektor vorstellen können – und dabei womöglich sogar eine Karriere bei LGT Capital Partners ins Auge fassen?
Studierende und Berufseinsteiger sollten sich umfassendes Finanz-Know-how aneignen, um eine solide Karrierebasis zu schaffen. Ein tiefgehendes Verständnis für Finanzwissenschaften, Investmentkonzepte und Finanzmärkte ist essenziell. Viele Kompetenzen werden zwar „on the Job“ erworben, doch ein starkes Fundament erleichtert das Verständnis komplexer Investmentstrategien.
Das Studium allein reicht nicht aus, um in der Praxis erfolgreich zu sein, es erfordert auch Street-Smartness, soziale Kompetenzen und vieles mehr, um komplexe Zusammenhänge zu erkennen und effizient zu sein. In der Branche gibt es verschiedene Ausbildungswege. Einige haben einen CFA, Master of Science, oder MBA in Finanzwissenschaften neben einem Finanz- oder BWL-Studium abgeschlossen, während andere nicht das vollständige Paket an Ausbildung haben. Entscheidend ist, solides Wissen über Finanzmärkte und deren Instrumente mitzubringen.
Ein Beispiel: Wer ein komplexes Pitch-Deck eines neuen Hedgefonds erhält, muss diese Strategien relativ schnell analysieren und beurteilen können. Ein breites Wissen über Märkte und Asset-Klassen hilft dabei. Es ist nicht nur Theorie gefragt, sondern auch Leidenschaft und Begeisterung für die Materie. Erfolg stellt sich ein, wenn man mit Freude und Motivation an der Arbeit bleibt.
Gerade im Berufseinstieg ist es wichtig, sich mit Märkten auseinanderzusetzen. Hedgefonds decken viele Asset-Klassen ab, daher hilft es, sich breit einzulesen. Ein Grossteil des Lernens erfolgt jedoch dann im täglichen Job als Hedgefonds Investment-Analyst und mit Unterstützung der älteren Investment-Leute bei uns im Team. Der grösste Lernprozess kommt aber sicherlich durch den täglichen Austausch mit Hedgefonds-Managern weltweit und die fleissige Arbeit bei uns im Investment-Team. Für einen erfolgreichen Einstieg ist auch ein selbstständiger Arbeitsstil essenziell. Unternehmen suchen sogenannte Selbststarter, die eigenständig und sehr zuverlässig arbeiten, lösungsorientiert denken und sich mit viel Begeisterung für die Investment-Materie ins Team einbringen.